Heuwerte A – Z
Auf dieser Seite werden Begriffe sowie Berechnungen im Zusammenhang mit der Heuanalyse erklärt. Diese Seite ist noch im Aufbau und wird vorzu ergänzt.
A
Durch bestimmte Analyseverfahren kann der Gehalt des Proteins an Aminosäuren bestimmt werden (Aminosäurenprofil).
D
Das dünndarmverdauliche Rohprotein (dvRp oder pcvRp = praecaecal verdauliches Rohprotein) ist ein berechneter Wert. Dazu wird der NDF-Rp Wert benötiget, welcher jedoch nicht von allen Laboren im Analysebericht ausgewiesen wird. Der NDF-Rp Wert umfasst das Rohprotein, welches in den Gerüstsubstanzen der Zellwand der Pflanze enthalten ist und keinen Beitrag an die Eiweissversorgung des Pferdes leistet. Daher wird der NDF-Rp vom Rohprotein abgezogen. Das Resultat ergibt somit das Rohprotein, welches im Zellinhalt gebunden und für die Versorgung des Pferdes mit Proteine bzw. Aminosäuren verantwortlich ist. Die Absorption erfolgt im Dünndarm (praecaecal) und die Verdaulichkeit von Aminosäuren beträgt 90 %.
pcvRp (g/kg TS) = (Rp – NDF-Rp) * 0,9
Hinweis: Früher wurde das verdauliche Rohprotein (vRp oder DP = Digestible Protein) als Grundlage für die Rationsberechnung verwendet. Dieser Wert ist jedoch ungenau und wurde vor nicht langer Zeit durch den dvRp Wert ersetzt. Aus historischen Gründen wird der vRp oder DP Wert teilweise noch in Analyseberichte sowie auf Futtermitteldeklarationen aufgeführt.
pcvRp (g/kg TS) = (Rp – NDF-Rp) * 0,9
Hinweis: Früher wurde das verdauliche Rohprotein (vRp oder DP = Digestible Protein) als Grundlage für die Rationsberechnung verwendet. Dieser Wert ist jedoch ungenau und wurde vor nicht langer Zeit durch den dvRp Wert ersetzt. Aus historischen Gründen wird der vRp oder DP Wert teilweise noch in Analyseberichte sowie auf Futtermitteldeklarationen aufgeführt.
E
F
Die Frischsubstanz (FM), Frischmasse (FM) oder Originalsubstanz (OS) beziehen sich immer auf die Heuprobe im Originalzustand.
M
Die metabolisierbare Energie (ME), auch umsetzbare Energie genannt, ist ein berechneter Wert. Die ME besteht aus Rohprotein, Rohfett, Rohfasern sowie den stickstofffreien Extraktionsstoffen (NfE). Die Formel bezieht sich auf die Werte der Trockensubstanz (TS).
ME (MJ/kg TS) = -3,54 + 0,0129 Rp + 0,0420 Rfe - 0,0019 Rfa + 0,0185 NfE
ME (MJ/kg TS) = -3,54 + 0,0129 Rp + 0,0420 Rfe - 0,0019 Rfa + 0,0185 NfE
N
R
Die Rohasche (Ra) umfasst die anorganischen Bestandteile und besteht somit aus Mengen- und Spurenelementen sowie sonstigen anorganischen Substanzen (z. B. Sand und Erde).
Die Rohfaser (Rfa) enthält die unlöslichen Anteile von Zellulose sowie Hemizellulosen und Lignin (Holzstoff). Zellulose und Hemizellulose werden allein durch mikrobiell gebildete Enzyme im Dickdarm abgebaut und sind wertvolle Energieträger. Die Holzstoffe (Lignin), die mit zunehmendem Alter der Futterpflanzen in die Zellwände eingelagert werden, können grösstenteils nicht zerlegt werden. Diese schwer- oder unverdaulichen Strukturstoffe sind aber in bestimmten Mengen für die Funktion des Verdauungskanals sehr wichtig. Die Rohfaser fliesst ebenfalls in die Energieberechnung ein und ist ein wichtiger Wert im Zusammenhang mit der Appetitgrenze bei der Rationsberechnung.
Das Rohfett (Rfe) umfasst Substanzen wie Fette, Lipoide, Wachse, Fettsäuren und fettlösliche Vitamine. Das Rohfett wird für die Energieberechnung verwendet.
Das Rohprotein (Rp) durch Bestimmung des Stickstoffs N ermittelt (da Eiweiss pflanzlicher Herkunft im Mittel 16 % N enthält). Das Rohprotein wird für die Energieberechnung verwendet. Für die Rationsberechnung ist jedoch nicht dieser Wert entscheidend, sondern das dvRp (dünndarmverdauliche Rohprotein), welches in der Regel ebenfalls in der Basisanalyse des Heus ausgewiesen wird.
Unter Rohwasser fallen alle bei 103 °C flüchtigen Bestandteile der Heuprobe: Wasser, flüchtige Fettsäuren (z. B. Essig- und Buttersäure) und andere flüchtige Stoffe (z. B. Ätherische Öle, Alkohole). Wird von der Frischsubstanz das Rohwasser entzogen bleibt die Trockensubstanz übrig.
S
Die stickstofffreien Extraktionsstoffe (NfE) umfassen leicht verdauliche Kohlenhydrate wie Zucker und Stärke sowie die löslichen Anteile von Pektinen, Zellulose, Hemizellulose und Lignin. Die NfE werden rechnerisch bestimmt.
NfE = Trockensubstanz – (Rfa + Rp + Rfe + Rfa)
NfE = Trockensubstanz – (Rfa + Rp + Rfe + Rfa)
T
Um die Trockensubstanz (TS) oder Trockenmasse (TM) zu ermitteln, wird der eingesendeten Heuprobe (= Frischsubstanz) das Rohwasser (= flüchtige Bestandteile) entzogen. Die Analyse basiert in der Regel auf der Trockensubstanz, damit eine Vergleichbarkeit mit anderen Analyseresultaten möglich ist.
Trockensubstanz = Frischsubstanz – Rohwasser
Es gibt Labore, welche die Analysewerte nur in Trockensubstanz ausweisen. Für die Umrechnung in Frischsubstanz werden die Wert unter der Rubrik Trockensubstanz (z. B. Rohfaser) multipliziert mit dem Wert der Trockensubstanz und durch 1000 dividiert. Falls die Werte in Prozent angegeben sind, sollten diese wie bei dem folgenden Bespiel in g umgerechnet werden.
Beispiel: Der Rohfaserwert der Trockensubstanz beträgt 352 g (oder 35.2 %) je kg . Die Trockensubstanz beträgt 867 g (oder 86.7 %) je kg. Der Rohfaserwert der Frischmasse berechnet sich wie folgt: 352 g * 867 g / 1000 g = 305 g (oder 30.5 %)
Hinweis: Der Wert der Frischmasse ist immer kleiner als der Wert der Trockensubstanz.
Trockensubstanz = Frischsubstanz – Rohwasser
Es gibt Labore, welche die Analysewerte nur in Trockensubstanz ausweisen. Für die Umrechnung in Frischsubstanz werden die Wert unter der Rubrik Trockensubstanz (z. B. Rohfaser) multipliziert mit dem Wert der Trockensubstanz und durch 1000 dividiert. Falls die Werte in Prozent angegeben sind, sollten diese wie bei dem folgenden Bespiel in g umgerechnet werden.
Beispiel: Der Rohfaserwert der Trockensubstanz beträgt 352 g (oder 35.2 %) je kg . Die Trockensubstanz beträgt 867 g (oder 86.7 %) je kg. Der Rohfaserwert der Frischmasse berechnet sich wie folgt: 352 g * 867 g / 1000 g = 305 g (oder 30.5 %)
Hinweis: Der Wert der Frischmasse ist immer kleiner als der Wert der Trockensubstanz.
U
Umsetzbare Energie, siehe metabolisierbare Energie
W
Die Summe der wasserlöslichen Kohlenhydrate (WSC, engl.) besteht aus Zucker und Fruktan.
Z
Der Zuckerwert umfasst die wasserlöslichen Einfachzucker. In der Regel sind die Fruktane in diesem Wert nicht enthalten. Zur Sicherheit sollte dies beim entsprechenden Labor nachgefragt werden.
Quelle
Pferdefütterung. Coenen M, Vervuert I, Hrsg. 6., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2019.
Pferdefütterung. Coenen M, Vervuert I, Hrsg. 6., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2019.